Historie

Viele werden einen ganz persönlichen Moment mit dem alten Ludwigparkstadion verbinden. Hier geht es zu den Highlights und Meilensteinen in der Geschichte des Stadions.

'Was wird aus dem Ludwigsparkstadion? ' fragt die Saarbrücker Zeitung in ihrer Ausgabe vom 29. März 1952 und man fühlt sich an die Diskussionen der letzten Jahre in diesem Jahrhundert erinnert. Viele Dinge wiederholen sich, die Problemlagen gestalten sich ähnlich. 'Wieder ist ein Jahr vergangen, in dessen Verlauf sich keine Hand gerührt hat, den Ausbau des Ludwigsparkstadions in Saarbrücken vorwärts zu treiben.Wohl hat es an Diskussionen nicht gefehlt, und schon viele Verhandlungen sind in dieser Sache geführt worden, aber das Projekt selbst hat dabei keinen Fortschritt gemacht,' schreibt die SZ weiter. Auch in den fünfziger Jahren waren es unter anderem finanzielle Fragen, die geklärt werden mussten und beim Bau des Stadions zu Verzögerungen führten.

Das Ludwigsparkstadion ist Bühne für acht Begegnungen der saarländische Fußball-Nationalmannschaft, davon zweimal in der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1954, gegen Norwegen (0:0), und gegen den damaligen Nachbarn, die Bundesrepublik Deutschland. Eine Begegnung, die so heute kaum noch vorstellbar ist, deren Austragung aber damals sportlich hohe Wellen geschlagen hat. Die Auswahl des Saarlandes unterlag der BRD vor offiziell rund 53.000 Zuschauern mit 1:3 und ebnete somit dem späteren Weltmeister den Weg zur Endrunde in die Schweiz.

Stationen in der baulichen Entwicklung des Ludwigsparkstadions

1977 wird auf der Gegengeraden die Nordtribüne mit über 4.000 Sitzplätzen gebaut. (Foto:Ferdi Hartung) - Foto: Ferdi Hartung

1977 wird auf der Gegengeraden die Nordtribüne mit über 4.000 Sitzplätzen gebaut. (Foto:Ferdi Hartung) - Foto: Ferdi Hartung

1977 wird auf der Gegengeraden die Nordtribüne mit über 4.000 Sitzplätzen gebaut. (Foto:Ferdi Hartung) - Foto: Ferdi Hartung

Seit der Eröffnung 1953 wurde das Stadion immer wieder modernisiert und weiter entwickelt.

Große Spiele im "Lupa"

Legendär das 6:1 des 1. FC Saarbrücken gegen den FC Bayern München am 16. April 1977. In der Bildmitte Roland Stegmayer, der vier Mal für die Malstatter einnetzte. (Foto: Ferdi Hartung) - Foto: Ferdi Hartung

Legendär das 6:1 des 1. FC Saarbrücken gegen den FC Bayern München am 16. April 1977. In der Bildmitte Roland Stegmayer, der vier Mal für die Malstatter einnetzte. (Foto: Ferdi Hartung) - Foto: Ferdi Hartung

Legendär das 6:1 des 1. FC Saarbrücken gegen den FC Bayern München am 16. April 1977. In der Bildmitte Roland Stegmayer, der vier Mal für die Malstatter einnetzte. (Foto: Ferdi Hartung) - Foto: Ferdi Hartung

Auch der 1.FC Saarbrücken bestreitet große Spiele im Ludwigspark. Als Gründungsmitglied der Bundesliga gastiert hier gleich am ersten Spieltag der spätere, erste Deutscher Meister der Bundesliga, der 1.FC Köln. Saarbrücken unterliegt mit 0:2, Mannschaft und Stadion verewigen sich trotzdem für alle Zeit in die Chroniken der Bundesliga. Viele Meisterschafts- und Pokalspiele folgen, darunter auch das bis heute wohl spektakulärste Spiel, das das Stadion je erlebt hat, den 6:1-Triumph des FCS über den FC Bayern München in der Bundesliga-Spielzeit 76/77 - ein Spiel für die Ewigkeit und für immer verbunden mit dem Saarbrücker Ludwigsparkstadion. Roland Stegmayer erzielte vier Treffer für die Blau-Schwarzen.

Open Airs im Ludwigspark

Konzerte im Ludwigsparkstadion (Foto: Ferdi Hartung) - Foto: Ferdi Hartung

Konzerte im Ludwigsparkstadion (Foto: Ferdi Hartung) - Foto: Ferdi Hartung

Konzerte im Ludwigsparkstadion (Foto: Ferdi Hartung) - Foto: Ferdi Hartung

Von den siebziger bis in die neunziger Jahre war das Stadion auch Veranstaltungsort großer Open Air Konzerte. Weltstars wie Joan Baez oder Frank Zappa traten hier auf. Legendäre Bands wie Queen, Genesis und die Scorpions spielten im Ludwigsparkstadion vor bis zu 40.000 Zuschauern. Das letzte große Open Air Konzert im Stadion gab 2004 Herbert Grönemeyer.

Auch abseits des Fußballsports war der Ludwigspark beliebt. Bis weit in die 1980er- Jahre fanden hier zahlreiche Leichtathletik-Wettkämpfe statt, allen voran die Süddeutschen Meisterschaften 1957, 1977 und 1984, in der auch Sportikonen wie die dreifache Olympiateilnehmerin Helga Hoffmann an den Start gingen. Die Scorpions, Grönemeyer, sogar Queens, sie alle gaben hier Konzerte und begeisterten Tausende.  Zuletzt war der Ludwigspark ebenfalls die Heimat der Footballer der Saarland-Huricanes.

Länderspiele im Ludwigspark

Anzeigetafel Ludwigsparkstadion (Foto: Ferdi Hartung) - Foto: Ferdi Hartung

Anzeigetafel Ludwigsparkstadion (Foto: Ferdi Hartung) - Foto: Ferdi Hartung

Anzeigetafel Ludwigsparkstadion (Foto: Ferdi Hartung) - Foto: Ferdi Hartung

Nach dem Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik Deutschland war das Ludwigsparkstadion auch zweimal Austragungsort von Länderspielen der Deutschen Nationalmannschaft. Beide Male erweist sich der „Park“, wie er im Volksmund auch liebevoll genannt wird, als Glückbringer für die Nationalelf.

1983 siegt Deutschland gegen Albanien mit 2:1 in der Qualifikation zur Europameisterschaft; zwei Jahre später in der WM-Qualifikation gegen Malta gar mit 6:0. Es ist zugleich das erste Spiel der neuen Anzeigetafel, damals eine der modernsten ihrer Art. Mit zunehmendem Alter wird sie mehr und mehr zum Kult- und Identifikationsobjekt des Ludwigsparks.

Gottesdienst im Ludwigspark

Abschlussgottesdienst des 96. Deutschen Katholikentags im Ludwigsparkstadion (Foto Becker&Bredel) - Foto Becker&Bredel

Abschlussgottesdienst des 96. Deutschen Katholikentags im Ludwigsparkstadion (Foto Becker&Bredel) - Foto Becker&Bredel

Abschlussgottesdienst des 96. Deutschen Katholikentags im Ludwigsparkstadion (Foto Becker&Bredel) - Foto Becker&Bredel

Dass unter freiem Himmel im Ludwigspark mehr als nur dem Sportsgeist gefrönt werden kann, zeigte sich im Jahr 2006, als der grüne Rasen zur Bühne für den großen Abschlussgottesdienst des 96. Deutschen Katholikentages in Saarbrücken wurde. Über 20.000 Besucher lauschten den Worten von Kardinal Karl Lehmann auf den Rängen des Stadions. Auch das ZDF und die öffentlich-rechtlichen Hörfunkanstalten waren vor Ort und übertrugen das Spektakel für die Gläubigen im ganzen Land.


Der Deutsche Katholikentag findet alle zwei Jahre für fünf Tage in wechselnden Städten statt.  Neben den Gottesdiensten werden aktuelle gesellschaftlichen Themen diskutiert, aber auch ein breites Bühnenprogramm mit Tanz und Gesang dargeboten.